18.10.2016, Paihia
Nachdem für mich am Sonntag Rangitoto Island ausfiel und ich auch Montag noch im Bett blieb, da ich gesundheitlich ziemlich angeschlagen war, machten Lena, Tanja und ich uns heute auf den Weg Richtung Northland. Wir buchten uns gestern Abend ein Hostel für nur 20$ die Nacht, wo wir bis Samstag bleiben werden. Danach begaben wir uns auf die Suche nach einem Bus von Auckland nach Paihia. Der günstigste Bus sollte 28$ kosten und morgens um 7:00 Uhr gehen. Damit wollten wir uns nicht zufrieden geben. Nach weiterer Recherche mussten wir einsehen, dass wir entweder um 5:00 Uhr aufstehen oder mindestens 34$ für den Bus zahlen mussten.
Also wurde fleißig nach Websites und Apps fürs trampen
gegoogled. So richtig fündig wurden wir nicht. Auch antwortete niemand in der
sonst so gesprächigen Facebook Gruppe „Work and Travel Neuseeland“ auf die
Frage, ob jemand in diese Richtung fahren würde. Irgendwie war es dann auch
schon so spät, dass wir einfach schlafen gegangen sind, ohne uns großartig
Gedanken über den nächsten Tag gemacht zu haben.
Heute Morgen also fix geduscht, ausgecheckt, ausgiebig
gefrühstückt (Eier, Porridge, Obst und Toast (Resteverwertung)) und dann ging es
los Richtung Highway. Irgendwer wird uns schon mitnehmen ;-). Als Notfallplan
reichte das Wissen darüber, dass ein Bus um 17:00 Uhr fuhr, sodass wir in jeden
Fall nach Paihia kommen werden.
Die ersten 20 Minuten verstrichen erfolglos, bis uns ein
Fußgänger auf unseren ungünstigen Standort aufmerksam machte. Ein paar Meter
weiter zurück und keine 10 Minuten später saßen wir im Auto eines sehr seriös
wirkenden Mannes, Anfang der 60iger Jahre. Kurz die goldenen Regeln des Trampens
angewandt: 1. Kennzeichen fotografieren und jemandem schicken. 2. Eine Person
setzt sich bereits ins Auto, während die andere(n) beim Gepäck einladen helfen.
3. Selfie mit dem Fahrer machen. Beim Aussteigen gilt dann natürlich ebenfalls:
Eine Person bleibt solange im Auto sitzen, bis das ganze Gepäck ausgeladen ist.
Er stellte sich als sehr herzlich heraus und fuhr uns ca.
eine halbe Stunde über den Northland Motorway, bis er uns an einem kleinen
Parkplatz direkt an dem Highway raus lies. Wir sollten ein Stück zu Fuß den Highway hoch
(schmaler Seitenstreifen), dort wäre eine geeignete Stelle. Gesagt, getan. Ehe
wir an der „geeigneten Stelle“ ankamen, fuhr schon das nächste Auto links ran. „Fuck,
hell ya!“ Riki, ein bulliger Typ mit Dreads und Cap, braungebrannt und voller
Tattoos kam uns schon von Weitem mit einem breiten Grinsen entgegen. Was drei
Mädels mitten auf dem Highway mit Rucksäcken, die größer als sie selbst sind,
zu suchen hatten. Und so saßen wir keine 10 Minuten später in irgendeinem Pub,
irgendwo im Nirgendwo. Wir tranken Cappuccino, Riki, ein waschechter Maori und
Hayden Bier. Macht man wohl so im Nirgendwo um 13 Uhr mittags, wenn man noch
fahren muss ;-). Nach einem Angebot Rikis Auto zu kaufen, einem Schlafplatz in
Raglan und zwei Stunden später, ließen die zwei uns an einem Café raus, wo trampen
viel sicherer wäre, als auf dem Highway. Keine 15 Minuten später hielt Oliver,
ein liebenswürdiger Engländer aus Birmingham, an und verfrachtete uns in seinen
Mietwagen. Wo er hinfährt? Nach Paihia, keine zwei Minuten von unserem Hostel
entfernt.
So kamen wir letztlich mit einer Fahrtzeit von ungefähr 5 ½ Stunden
in unserem Hostel mit Pool und free Wifi und ein paar Erfahrungen reicher an.
Die 3$ gaben wir übrigens zu Beginn des Tages aus, weil wir
zu faul waren vom Hostel zum Highway zu laufen. Ich denke, dies und die Burger
zum Abendbrot konnten wir uns gönnen! :-)
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